20100925

Lake Of Tears - The Neonai 8/10

In den Musikmagazinen sträflich niedrig bewertetes Schlussalbum der ersten Phase. Brennare hatte einen 5-Alben Vertrag mit Black Mark unterzeichnet, um aus diesem Vertrag herauszukommen veröffentlichte er 2002 ohne große Ankündigung "The Neonai". War der Vorgänger eine (für mich) logische Weiterentwicklung zum Doom-Referenzwerk "Headstones" stellt "The Neonai" für mich der nächste Schritt zur "A Crimson Cosmos" dar. Warum es allerdings im Gegensatz zu den Vorgängern bei vielen Schreiberlingen um einiges schlechter wegkommt wird mir nicht ganz klar:

Das eröffnende Duo aus dem Intro und "Return Of The Ravens" (Hörprobe: hier) ist für mich neben "The Path Of The Gods" vom "Headstones" Album DER Lake Of Tears Überhit - und ich weiss von einigen LoT Konzerten (welche leider viel zu selten sind), dass ich nicht alleine bin.

Das anschließende "The Shadowshires" hätte perfekt auf "A Crimson Cosmos", welches von vielen als LoT bestes Album gesehen wird, gewirkt. Untergegangen wäre es dort auf keinen Fall, auch dort wäre es ein herausragender Song gewesen. Gehört für mich zu den besten Songs, die Brennare jemals veröffentlicht hat.

Nach dem qualitativen Ausrutscher "Solitude" (erscheint mir als ein Überbleibsel aus den "Forever Autumn" Sessions) folgt das starke "Leave A Room". Hier gibt es wieder die beeindruckenden Qualitäten des Songschreibers Brennare zu bestaunen: Eingängigkeit und catchy Refrain.

Von vielen wird die Ballade "Sorceres" als uninspirierter Tiefpunkt im Schaffen der frühen Bandphase angesehen - wenn man dies als Tiefpunkt bezeichnen soll, dann müssen viele andere Bands aber ganz gewaltig für ihre Balladen in Grund und Boden schämen. Zwar kein Juwel im Songfundus der Band, aber allemal gut.

Wenigsten sind sich fast alle beim nächsten Song "Can Die No More" einig: grandioser Midtempo-Kracher mit ziemlich fetten Bass und spärlichem Elektronik-Einsatz.

Selbst das Duett "Nathalie And The Firelies", der Popsong der Scheibe, weiss mir zu gefallen. Jennie Tebler liefert wie auf den auf allen anderen Veröffentlichungen einfach immer eine angenehme Performance als weiblicher Counterpart zu Daniel Brennare ab.

Die beiden Songs "Let Us Go As They Do" und das düster bedrohliche "Down The Nile" beschließen das Album. Ersterer ein Lückenfüller, zweiterer eine recht passable intensive Nummer.

Es folgt daraufhin nur noch: WAS ERLAUBEN LABEL BLACK MARK ZUM SCHLUSS? EINE SOUNDCOLLAGE DES HEADSTONES ALBUM MIT ÜBER 3 MINUTEN LAUFZEIT. WAS SOLL DER MIST?

Für einen Schnellschuss, den die Jungs hier ablieferten um aus dem alten Knebelvertrag bei Black Mark herauszukommen, ein starkes Album, welches deutlich öfter als "A Crimson Cosmos" bei mir aufgelegt wird (auch wenn die letzten 2 Songs und die Soundcollage immer geskipt werden).

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