20100918

Lake Of Tears - Headstones 9/10

Das Zweitwerk der Band aus Boras/Schweden würde ich neben Tiamats "Wildhoney" als perfekte Blaupause für perfekten Gothic Metal (mit leichten Doom-Einflüssen) jedem ans Herz legen, der gewollt ist zuzuhören.

Daniel Brennare und seine Jungs haben auf diesem Album zum ersten Mal bewiesen, wie einfach Musik doch sein kann. Als Genies an den Instrumenten konnte man die Band damals kaum bezeichnen, ihre Songs waren schon immer recht einfach gehalten. Auch an der lyrischen Front wurde selten komplexes ausgepack, ganz entgegen den sonstigen Genregrößen (Tiamat/Paradise Lost/My Dying Bride). Lake of Tears bestachen damals durch ihre Einfachheit - eingängig beim ersten Hördurchgang, für wirklich jeden nachzuvollziehen. So avancieren Songs wie z.b. der Opener "A Foreign Road", die einzig mir bekannte Singleauskopplung ""Raven Land" (wer irgendwo die Single findet, bitte bescheid an mich, die fehlt in meiner ansonsten vollständigen LoT Sammlung) und der mit bezaubernder Akustikgitarre vorgetragene Titeltrack zu einzigartigen Ohrwürmern. Der Band gelang damals das Kunststück jedem Song mit einem hervorragenden Refrain zu spendieren, welche Band kann das von sich schon behaupten?

Als letztes Schmankerl hatten sich Lake Of Tears allerdings noch etwas besonderes aufgehoben: das abschließende 13-minütige "The Path Of The Gods (Upon The Highest Mountains Part 2)". Ein derart mitreissendes naturepochales Monster von Song hatte ich bis dahin noch nicht gehört - und selten wurde es bis zum heutigen Zeitpunkt erreicht. Vergleichbar ist das ganze mit dem Abschluss einer Reise an einen entlegenen Ort mit erhabenen Blick auf die Strapazen des Weges.

"Stray pilgrim, god to be. Stray wanderer, 'all these realms' belong to thee"

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